2024
Drei Weißstrochenpaare sind aus den Winterquartieren in den Landkreis zurückgekehrt. In Hessisch Oldendorf, Wehrbergen und Bad Pyrmont sind die Storchennester wieder besetzt. Mitte April waren die Bruten abgeschlossen und die Jungvögel geschlüpft. Wenn nichts dazwischen kommt, sollten die Jungvögel Ende Juni flügge werden. Verhungern dürften sie in diesem Jahr nicht, denn die Nahrungssituation nach dem feuchten Winter ist sehr gut.
Foto: NABU Dietmar Meier
Foto: NABU Dietmar Meier
2023
Besetzte Horste und Brutverlauf im Landkreis Hameln-Pyrmont
Ankunft Männchen
Ankunft Weibchen
beringt Männchen
beringt Weibchen
Brutvogel Weibchen
Bruterfolg
Hessisch Oldendorf
alte Molkerei
18.02.2023
23.02.2023
unberingt
17.06.2010
in Gundelfingen
von 2012 -2023
2 Eier gelegt,
2 Junge ausgeflogen
Wehrbergen
alte Feuerwehr
09.03.2023
11.03.2023
unberingt
11.03.2023
in Celle
3 Eier gelegt,
3 Junge ausgeflogen
Bad Pyrmont
Birke im Tierpark
20.02.2023
20.02.2023
unberingt
unberingt
1 Ei gelegt,
1 Junges ausgeflogen
Das Jahr 2023 zeigte sich bis Ende März für die geschlüpften Jungstörche unterkühlt. Danach
besserte sich die Witterung und es wurde wärmer. Die Mahd begann Mitte Mai. Danach setzte
über mehrere Wochen im Juni hinweg Trockenheit ein, die von einer wechselnden Witterung
mit reichlich Niederschlägen im Juli abgelöst wurde und die bis Mitte August andauern sollte.
Die Aufzucht von insgesamt 6 Jungstörchen im Landkreis Hameln-Pyrmont und der Stadt
Hameln im Jahr 2023 wird als durchschnittlich für drei Horstpaare mit Jungstörchen gewertet.
Hessisch Oldendorf
In Hessisch Oldendorf erfolgte die Ankunft des Storchenmännchens am 18.02.2023.
Die Störchin kehrte am 23.02.2023 aus dem Winterquartier zurück. Bei der am rechten oberen Fuß mit den Kennziffern „DER AF 106“ beringten Störchin handelt es sich um das Storchenweibchen vom Vorjahr. Sie wurde in Gundelfingen bei Freiburg am 17.06.2010 Nestjung beringt. Erstmals schritt sie im Jahr 2012 in Hess. Oldendorf zur Brut und kehrte somit das 12. Jahr in Folge in die Weserstadt zurück.
Die Herkunft des unberingten Storchenmännchens in Hess. Oldendorf konnte nicht geklärt
werden. Bereits in den Vorjahren schritt die Störchin mit einem unberingten Storch zur Brut.
Es ist davon auszugehen, dass es sich bei dem Storchenmännchen um den Vogel vom Vorjahr
handelt. Das Brutgeschäft begann um den 15.03.2023. Um den 17. April setzte die bewachte
Jungenaufzucht ein. Die tatsächliche Anzahl der geschlüpften Jungen konnte aufgrund der
mangelnden Einsicht in das hoch auf dem Schlot der ehemaligen Molkerei befindliche Nest
erst Mitte Juni sicher bestimmt werden. Die Mahd im Weserbergland setzte um den
13.05.2023 ein. Das Brutgeschäft und die Jungenaufzucht erfolgten ohne Vorkommnisse. Es
wurden für alle Neststandorte in diesem Frühjahr wenig Nestkämpfe beobachtet. Die
Aufzucht von zwei Jungstörchen erscheint hinsichtlich der eigentlich guten Brutsaison gegen
über dem Vorjahr gering. Vorkommnisse über ggf. Abwürfe wurden nicht bekannt. Der Juni
erwies sich als zu trocken. Die danach in rascher Folge einsetzten Niederschläge dauerten bis
Mitte August an und bescherten den Störchen reichlich Nahrung. In der ersten Julidekade
flogen die Jungen aus und verließen etwa vier Wochen nach dem Ausfliegen die Weserstadt.
Die Altstörche verweilten noch bis Mitte August in Hess. Oldendorf.
Wehrbergen
In Wehrbergen, einem Stadtteil von Hameln, erfolgte die Ankunft des unberingten
Storchenmännchens am 09.03.2023. Die beringte Partnerin mit den Kennziffern DEW 7T 847
folgte am 11.03.2023. Offensichtlich handelt es sich um die Störchin vom Vorjahr deren Ring
mit DEW 7T 843 in 2021 unsicher abgelesen wurde. Die Brut begann um den 07.04.2023.
Die Fütterungen begannen in der ersten Maidekade am 05.05.2022. Die Anzahl der drei
geschlüpften Jungstörche wurden am 28.05.2023 sicher festgestellt. Die unbewachte
Jungenaufzucht setzte aufgrund der Trockenheit Mitte Juni ein. Die drei Jungen verließen in
der ersten Augustdekade den Ort Wehrbergen. Die Altstörche weilten bis zum 18.08.2022
noch in dem Weserdorf.
Von einer Beringung der Jungstörche wird aufgrund der schweren Zugänglichkeit zu den
Nestern ausdrücklich verzichtet.
Hameln
Die Nisthilfe auf dem sogenannten „Wouldham-Camp“ bei Hameln (ehem. Truppen-
übungsplatz der Briten) wurde in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzamt der Stadt Hameln
gewartet umflochten und mit Nistmaterial ausgestattet. Im Zuge der Ankunft der Störche im
Wesertal war das Nest Anfang April von einem Weißstorch mehrere Tage lang besetzt. Zu
einer Ansiedlung kam es jedoch nicht. Die Plattform aus Holz soll aufgrund Abgängigkeit im
kommenden Winter ersetzt werden.
Amelgatzen
Die in Amelgatzen im Emmerthal in der Nähe von Bad Pyrmont geplante Nisthilfe konnte für
diese Saison noch nicht fertiggestellt werden. Aufgrund vieler Störche im Emmerthal wurde
mit dem Naturschutzamt und einem Landwirt eine weitere Nisthilfe bei Löwensen für das
kommende Jahr geplant.
Bad Pyrmont
Im Tierpark von Bad-Pyrmont sind im Sommer 2023 wieder zwei unbekannte und unberingte Wildstörche zur Brut geschritten. Ihre Ankunft aus dem Winterquartier erfolgte nach Auskunft von Tierparkmitarbeitern undatiert um den 20. Februar. Sie bezogen erneut das Nest in der Mitte des Tierparks. Dorthin sind die Störche im Jahr 2017 von einem Nest am Rande des Tierparks umgezogen. Die Brut begann undatiert Mitte März. Aufgrund des schlecht einsehbaren Nestes (Baumbrut, Birke) konnte für diesen Sommer lediglich ein Junges festgestellt werden. Die bewachte Jungenaufzucht wurde bei einer Nestkontrolle am 13.05.2023 festgestellt. Der Jungstorch flog Anfang Juli aus.
Der geringe Bruterfolg in Bad Pyrmont ist aufgrund der eigentlich guten Voraussetzungen der
Brut unklar. Die Bad-Pyrmonter Störche teilen sich das Nahrungsangebot mit einer großen
um den Tierpark befindlichen Reiherkolonie. Über Abwürfe oder Kronismus liegen keine
Informationen vor. Der Abflug der Störche in das Winterquartier ist unbekannt.
2022
Ursache für die frühe Heimkehr vieler Zugvögel sind die milden Winter und die westlichen Winde, welche ihnen das Signal zum Aufbruch in die Brutgebiete geben. Die
frühe Heimkehr der Störche kann mit größeren Problemen behaftet sein, wenn ein Spätwinter nach Ankunft der „Klapperstörche“ einsetzt. Letztgenanntes kann bei früher Kinderstube zu Verlusten
führen, denn die kleinen Störche unterkühlen schnell. Die Witterung im Frühjahr 2022 war mit einigen Sturmlagen behaften, welche die Störche jedoch unbeschadet überstanden haben.
Störche trennen sich meist auf den Flug in die Überwinterungsgebiete. Nur die starke Bindung zum Nest lässt die Paare meist wieder zusammenfinden.
Hessisch Oldendorf
Ein paar Tage früher als im letzten Jahr kehrten bereits Mitte Februar die ersten Störche aus den Winterquartieren heim zu ihren „Sommerresidenzen“. So nahm das Storchenmännchen in Hessisch Oldendorf bereits am 12.02.2022 das Nest hoch oben auf dem Schlot der ehemaligen Molkerei in Besitz. Seine „Gemahlin" folgte nur drei Tage später am 15.02.2022. Es handelt sich um die altbekannte Störchin aus den Vorjahren. Ihr Ring mit den Kennziffern „DER AF 106“ wurde in den Weserauen im Zuge der Freilandbeobachtungen gleich nach ihrer Ankunft vom NABU sicher abgelesen. Die Brut begann die Mitte März.
Die Störchin stammt aus Gundelfingen bei Freiburg und ist seit dem Jahr 2012 ununterbrochen Brutstörchin in Hessisch Oldendorf.
Wehrbergen
Auch am Neststandort in Wehrbergen trat eine in Bannetze bei Celle mit den Kennziffern DEW 7T 843 beringte bis dahin unbekannte Störchin zur Brut. Aufgrund der späteren Ankunft des Storchenpaares gegann die Brut erst Anfang April. Die Brut dauert ca. 32 Tage. Da die Störchin die Eier im Abstand von Tagen legt, schlüpfen die Jungen nicht gleichzeitig, sind somit unterschiedlich alt und kräftig.
Mittlerweile haben alle drei Storchenpaare Nachwuchs. Die genaue Anzahl der Jungen kann erst in einigen Wochen ermittelt werden, wenn sie größer geworden sind und von den Altstörchen nicht mehr bewacht werden.
In Hessisch Oldendorf sind es mindestens zwei Junge, die eifrig nach Nahrung betteln. Die Jungen werden vier Wochen lang von den Störchen bewacht, denn noch immer kann es zu Nestkämpfen mit Widersachern kommen. Diese Art von Auseinandersetzungen fanden gegenüber vorherigen Jahren eher sporadisch statt.
Wenn die Jungstörche größer werden, brauchen sie auch mehr Nahrung und so begeben sich dann beide Altstörche auf die Futtersuche. Es dauert etwa 8 Wochen bis die Jungen flügge werden.
Problematisch ist allerdings mal wieder die große Trockenheit, welche so manches mal „Schmalhans“ Küchenmeister werden lässt. Sollte die Nahrung zu knapp werden werfen die Störche die schwächsten Zöglinge ab, da sie nicht alle ernähren können. Bleibt zu hoffen, dass der um den 15.05.2022 angekündigte mehrtägige Niederschlag auch einsetzt.
2021
Am 19.02. bzw. 21.02.2021 nach Hessisch Oldendorf zurück.
Ein bis dahin unbekannter Fremdstorch, der mit der Störchin „Adele“ anbändelte, vom Brutstorch „Adebar“ nach kurzer aber heftiger Auseinandersetzung vertrieben.
Der unbekannte Storch trug einen schwarzen Kunststoffring mit den Kennziffern „DEW CT 226“ und wurde nach Auskunft der Beringungszentale der Vogelschutzwarte Helgoland im Jahr 2018 Nestjung in Soest im Lippetal, Region Arnsberg in NRW beringt.
So sorgen Fremdstörche immer wieder für Überraschungen und teilweise auch für neue Besitzer an den Neststandorten. Da die Brutstörche aber intensiver kämpfen, verbleibt den Fremdstörchen meist nur noch die Flucht.
2017
Hessisch Oldendorf
In Hess. Oldendorf erfolgte die Ankunft des Storchenpaares bereits Ende Februar. Das Storchenmännchen nahm am 23.02.2017 das Nest auf dem Schlot der ehemaligen Molkerei nur 3 Tage vor Ankunft der Störchin in Besitz. Bei der am rechten oberen Fuß mit den Kennziffern „DER AF 106“ beringten Störchin handelt es sich um das Storchenweibchen Adele vom Vorjahr. Sie wurde in Gundelfingen bei Freiburg am 17.06.2010 Nestjung beringt. Erstmals schritt sie im Jahr 2012 in Hess. Oldendorf zur Brut und kehrte somit das 6. Jahr in Folge in die Weserstadt zurück. Die Herkunft des unberingten Storchenmännchens in Hess. Oldendorf konnte nicht geklärt werden. Bereits in den Vorjahren schritt die Störchin mit einem unberingten Storch zur Brut.
Das Brutgeschäft begann in der letzten Märzdekade. Fremdstörche waren am 03.05.2017 und am
11.06.2017 im Stadtgebiet zu beobachten. Es kam zu Nestkämpfen in der Brutzeit und in der Zeit der bewachten Jungenaufzucht. Das Brutpaar konnte sich jedoch den Angreifern erfolgreich widersetzten.
Erst am 28. Mai konnte die genaue Anzahl der Jungstörche Störche mit der stattlichen Anzahl von 4 Individuen ermittelt werden. Bereits einen Tag später wurde ein Jungstorch abgeworfen und von einem Vordach einer darunter liegenden Veranda tot geborgen werden.
Ende April wurde immer ein Storch stehend beobachtet. Die tatsächliche Anzahl der geschlüpften Jungen konnte aufgrund der mangelnden Einsicht in das hoch auf dem Schlot der ehemaligen Molkerei befindliche Nest nicht bestimmt werden.
Die anderen 3 Jungen entwickelten sich prächtig und gingen nach dem Flügge werden mit den Altstörchen auf Nahrungssuche.
2016
Hessisch Oldendorf
Am 26.02.2016 sind die Weißstörche angekommen. Das Storchenpaar in Hess. Oldendorf hat das Brutgeschäft aufgegeben.
Die Ursache dafür ist bis zum derzeitigen Zeitpunkt noch unklar.
Nach frühzeitiger Ankunft begannen die Störche Mitte März mit dem Brutgeschäft.
Die Kältewelle Ende April ließ keine Beobachtungen auf die Anzahl der Jungen zu, da noch immer ein Storch auf dem Gelege saß. Daher ist auch unklar, ob überhaupt Junge geschlüpft oder die Eier bei vorangegangenen teilweise schweren Nestkämpfen mit Landung von Fremdstörchen auf dem Horst in den Vormittagsstunden des 10. April 2016 zu Schaden gekommen sind.
An diesem Tag wurde das Storchenpaar von gleich zwei Fremdlingen attackiert.
Auch die Fremdstörche attackierten sich gegenseitig. Die Lage war lange Zeit unklar.
Einer der Fremdlinge wies Verletzungen im Brustbereich auf, was für wenige Momente im Fernglas beobachtet werden konnte. Immer wieder verließ das Storchenmännchen den Horst, um die Widersacher zu vertreiben, die nach kurzen Pausen immer wieder erneut einen Angriff auf den Horst starteten.
Es liegt aber auch der Verdacht nahe, das es in der Zeit um den 30. April 2016 erneut zu schweren Nestkämpfen gekommen sein muss, da die Störche den Beobachtungen zufolge ein Verhalten aufzeigten, als wären die Jungen im Nest geschlüpft.
Das die Jungen der Kältewelle zum Opfer gefallen sind ist nicht auszuschließen den Beobachtungen zufolge jedoch unwahrscheinlich.
Fotos: NABU Dietmar Meier
Fotos: NABU Dietmar Meier
Seit dem 1. Mai 2016 verlassen nun beide Altstörche gleichzeitig das Nest zur Nahrungssuche und kehren nur in unregelmäßigen Abständen zum Nest zurück. Für eine zweite Brut ist es aufgrund der fortgeschrittenen Jahreszeit fast schon zu spät. Erneut kündigt sich am Neststandort in Hess. Oldendorf ein Sommer ohne Nachwuchs bei den Störchen an.
Foto: NABU Dietmar Meier
Der Ring beweist es. Es handelt sich um Adele. Am 27. Februar konnte von Dietmar Meier die Ringnummer DER AF 106 abgelesen werden. Wenn die Störchin dieses Jahr zur Brut schreiten sollte, ist es das fünfte Mal in Folge, dass sie auf dem Schornstein der alten Molkerei Junge aufziehen würde.
2015
Das Brutgeschäft begann in der letzte Märzdekade. Das gegen Stürme gesicherte Nest in exponierter Lage hielt den mit Orkanböen durchsetzen Frühjahrsstürmen in der Zeit vom 30.03.2015 bis 02.04.2015 stand. Das Brutgeschäft konnte trotz des Naturereignisses fortgesetzt werden. Die ersten Fütterungen erfolgten Anfang Mai. Am Neststandort in Hess. Oldendorf ist im Jahr 2015 ein Junges ausgeflogen. Die tatsächliche Anzahl der geschlüpften Jungen konnte aufgrund der mangelnden Einsicht in das hoch auf dem Schlot der ehemaligen Molkerei befindliche Nest nicht bestimmt werden. Abwürfe wurden nicht registriert. Ob die Frühjahrsstürme sich auf die Anzahl der Jungen auswirkten, ist unklar.
Die Störche haben in diesem Jahr einen Jungvogel großgezogen.
Am Sonnabendnachmittag, 15.8.2015 versammelten sich 12 Störche im Bereich des Steinbrinksweges unterhalb des gleichnamigen Gewerbegebietes. Es handelt sich vornehmlich um Jungstörche, welche als sogenannte Junggesellentrupps meist vor den Altvögeln in den Süden ziehen und sich vorab sammeln. Ein Naturschauspiel eines scheidenden Sommers.
Die Oldendorfer Störche haben sich diesem Trupp bislang noch nicht angeschlossen. Das Trio wurde auf einem Acker an der Zuckerfabrik gesehen.